Impressionen aus Zürich

Die Schweiz – das war für mich immer das Land auf der Durchreise in den Süden, wo es leckere Schokolade sowie guten Käse gibt und die Leute etwas seltsam sprechen.

Dieses Bild vom deutschen Nachbarland existierte bis vorletzte Woche in meinem Kopf. Doch dann hatte ich die Gelegenheit, ein Wochenende im schönen Zürich zu verbringen – und konnte einige neue Facetten des Landes kennenlernen. Da es mir so gut gefallen hat, möchte ich heute auf dem Blog ein paar Impressionen mit euch teilen!

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Zürich

Mit 400.000 Einwohnern Zürich die größte Stadt der Schweiz und versprüht trotzdem einen ganz gemütlichen Charme. Zum Vergleich: In Frankfurt leben etwa 700.00 Menschen – und Frankfurt hat defintiv mehr Großstadtcharme! Zürich gilt als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität, und auch ich muss sagen, dass ich mich dort pudelwohl gefühlt habe.

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Ich habe mich hauptsächlich in der Innenstadt aufgehalten, die durch den Fluss Limat geteilt wird. Die zwei hohen Türme gehören zum romantischen Gebäude des Grossmünsters Zürich, einem Wahrzeichen der Stadt. Überhaupt haben mir die Häuschen direkt am Fluss sehr gut gefallen. Viele sind aufwendig verziert und haben etwas Nostalgisches an sich.

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Ich hatte das Glück, die Stadt an einem Markttag zu besuchen. Zahlreiche Händler boten Obst und Gemüse, Käse, Wein und Blumen an ihren Ständen an. All die leuchtenden Farben – ein tolles Bild! Wettertechnisch hätte es nicht besser sein können. bei 20-25°C und einem Mix aus Sonne und leichten Wolken hielt man es super angenehm in Jeans und T-Shirt aus, ohne dass man frieren musste oder vor Hitze ins Schwitzen kam. So konnte ich den ganzen Nachmittag lang in Ruhe durch die Stadt bummeln, machte dann und wann eine Pause und zog mich in ein hübsches Café zurück.

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Der hier gezeigte große Turm gehört zur Kirche St. Peter und ist eine der drei Altstadtkirchen, welche das Stadtbild Zürichs prägen. Sie hat das größte Turmzifferblatt Europas mit einem Durchmesser von kanpp neun Metern.

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Cafés gibt es in Zürich einige, berühmt ist das Café Schober mit seinen leckeren Torten. Mir hat in der Stadt allerdings etwas gefehlt: Bäckereien. Ich bin es gewohnt, dass man in Deutschland an jeder Ecke einen Bäcker findet, in der man sich mit kleinen Snacks oder auch Getränken eindecken kann. Das war hier nicht der Fall, und so lief ich mir am ersten Tag erst einmal die Hacken wund (naja… nicht ganz, ich trug ja Nikes…), um einen Kiosk mit kühlen Getränken zu finden. Sicher, wenn man Einheimischer ist, kennt man davon bestimmt ein paar, aber ich nahm fälschlicherweise einfach an, dass es schon überall etwas zu maufeln „auf die Faust“ geben wird. Da hatte ich mich aber getäuscht!

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Bemerkenswert sind die vielen kleinen Gassen in Zürichs Innenstadt. Manche führen steil nach oben, andere sind kurvig, in wieder anderen verstecken sich niedliche Geschäfte, die zum Stöbern einladen. So hat man das Gefühl, man kann immer etwas entdecken und läuft nicht (wie leider so oft in großen Städtchen) durch eine schnurgerade Einkaufsmeile.

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Meine Wahl in Bezug auf eine Kleinigkeit zu Essen fiel am Nachmittag schließlich auf ein Stück Zwetschgenkuchen in einem Café dirket an der Limmat. Meiner Meinung nach gibt es in Zürich ganz hervorragende Süßspeisen – sie sind allerdings auch wirklich süß und sehr butterlastig. Mein Kuchen schmeckte wunderbar fruchtig und rettete mir die Stunden bis zum herzhaften Abendessen. Die meisten Gasthäuser in und um die Innenstadt Zürichs bieten schweizer Küche an, eine Flut an Italienern, Chinesen und Co. wie hierzulande ist mir nicht aufgefallen. Ein Schweizer erklärte mir, dass indisch oder chinesisch Essengehen dort unter „Erlebnisgastronomie“ fallen und nicht einfach nur der Nahrungsaufnahme dienen.

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Natürlich war ich auch ein wenig shoppen, einen ausführlichen Haul seht ihr in den nächsten Tagen auf meinem Blog. Generell fand ich das Nebeneinander von „normalen“ Geschäfte wie H&M, Esprit und Co. und absoluten Luxuslabels wie D&G und Louboutin faszinierend. Ihr müsst wissen: Zürich gilt nicht nur als eine sehr lebenswerte Stadt, sondern auch als eine sehr teure. Nirgends auf der Welt sind die Lebenshaltungskosten so hoch wie hier, und das bekam ich auch ganz rasch zu spüren. Am ersten Tag tauschte ich zunächst meine vertrauten Euros in Franken um, 50 Euro entsprechen 57 Franken. „Nun ja, damit kommst du erst einmal eine Weile aus“, dachte ich mir und verließ die Bank. Aber auch diesbezüglich hatte ich mich wieder getäuscht. Für ein Schnitzel legt man zum Mittagstisch gerne mal 30 bis 40 Franken hin, ein Bällchen Eis (Eisdielen/-Wagen sind in der Stadt übrigens auch SEHR rar gesät!) kostet locker 6 Franken und Pipi machen auf einer öffentlichen Toilette schlägt mit 2 Franken zu Buche. Übrigens habe ich im Bahnhof dann doch noch einen Bäckerstand gefunden, bei dem man für 12 Franken ein Sandwich erwerben konnte. Ihr seht – ruck zuck sind die Franken und Rappen dahin. Da kommt einem Deutschland doch sehr günstig vor!

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Die Limmat

Wie bereits erwähnt, fließt die Limmat inmitten durch Zürich. Der Fluss entspringt im Kanton Glarus und bildet den Hauptzufluss des bekannten Zürichsees. Ich habe es sehr genossen, am Limmatquai entlangzuschlendern, über die Brücken zu laufen und die tolle Aussicht zu genießen. Wo bei uns der Herbst bereits begonnen hatte, gab hier der Sommer noch einmal alles!

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Durch die zahlreichen Boote auf dem Fluss wurde ich fast ein bisschen an den Bodensee erinnert – sie verleihen der Stadt ein wenig mediterranes Flair! Und sicher fällt euch auch das viele Grün auf – Zürich ist keinesfalls eine triste grau-in-grau Stadt, sondern besticht durch ihre gepflegten Grünanlagen.

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Insgesamt hat mir mein Aufenthalt in Zürich rundum gefallen – wenn es auch ein paar kleine Dinge gab, die für mich als Deutsche einfach ungewohnt waren. Nicht zuletzt sei hier die Sprache erwähnt, denn mit dem Schweizerdeutsch kann ich leider gar nichts anfangen. Irgendwann bin ich einfach dazu übergegangen, mit den Leuten Englisch zu reden, so hatte ich wenigstens die Chance, ein bisschen was zu verstehen. :-) Wobei sich viele Menschen dort Mühe geben und „Hochdeutsch“ (oder zumindest das, was sie darunter verstehen) zu sprechen, wenn sie merken, dass sie eine/n Deutsche/n vor sich haben. Ich habe mich also durchgewurstelt und bin mit ein paar neuen Vokabeln im Gepäck wieder nach Hause zurückgekehrt.

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Generell empfand ich keinerlei Eile in der Stadt. Viele Menschen saßen draußen in Cafés, unterhielten sich oder entspannten bei einer Tasse Kaffee und einer Zeitschrift. Ich persönlich denke, dass gerade diese „Entschleunigung“ ein Grund dafür ist, warum die Lebensqualität in Zürich so gelobt wird. Eben weil es nicht alle 50 Meter einen Coffe-to-go-Stand gibt, sondern weil man sich niederlässt und seinen Latte Macchiato in Ruhe trinkt. Apropos Latte Macchiato: Als Laktoseintolerante/r hat man es in Zürich nicht leicht. Bei meiner Frage, ob ich meinen Kakao bitte mit laktosefreier Milch zubereitet bekomme, wollte man mir Frischmilch anbieten – und auch sonst hat man unterwegs kaum eine Chance auf milch- beziehungsweise laktosefreie Speisen. Im Gasthaus gab es morgens Milchbrötchen, Käse, Joghurt und Margarine – nichts davon konnte ich essen. Aber verhungert bin ich trotzdem nicht, ich habe mich mit der Marmelade angefreundet. :-)

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Falls ihr ein Fan von Städtetrips seid, nicht weit von Deutschland weg sein wollt und ein Wochenende in einer wunderschönen Stadt verbringen wollt, kann ich euch Zürich nur ans Herz legen.

Wart ihr schon einmal in der Schweiz beziehungsweise in Zürich? Wie gefällt euch die Stadt?

Eure Marie

5 Kommentare
  1. laura
    laura sagte:

    wundervolle bilder. ich liebe zürich, absolute lieblingsstadt und traum-wohnort nummer 1, wenn ich „erwachsen und sesshaft bin“ ;)
    warst du im cafe sprüngli? das solltest du machen, wenn du noch mal dort bist und du solltest ein bircher müsli dort frühstücken – ich hab noch nie ein leckeres gegessen :)
    liebst, laura

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  2. Sarah
    Sarah sagte:

    Tolle Bilder! Da bekomme ich richtig Sehnsucht. Ich habe mal ihn der Schweiz gelebt und weiß, wovon du sprichst. Es ist alles sehr malerisch und doch irgendwie fremd. Doch im Winter fehlen mir nach wie vor die Berge.
    Leider ist es wirklich verdammt teuer geworden, dort hinzufahren sonst würde ich definitiv öfter hinfahren!

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  3. Yinyin
    Yinyin sagte:

    Ahhh da kommt richtig Urlaubsfeeling auf! Stimmungsvolle Fotos :) Ich war nur mal als Baby in der Schweiz, seitdem gar nicht mehr. Würde aber sehr gerne mal hin. Jetzt noch mehr! <3

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