Menschen mit Immatrikulationshintergrund

Für viele Studenten ist das Problem am Wintersemester der Winter. Und das Semester.

Sie maulen und schimpfen über Pflichtveranstaltungen, Stundenpläne, Klausuren, Professoren, Tutorien, Hausarbeiten, und noch vieles mehr.

Dabei dachte ich immer, Uni sei freiwillig.

Das beginnt schon mit der Wahl des Studienfaches: Warum studiert man etwas, was man überhaupt nicht mag? Mathe als Hassfach, Physik nach der elften Klasse abgewählt – und Maschinenbau studieren, um irgendetwas zu studieren. Das führt zu Frustration. Aus Seiten der Studis und auf Seiten der Dozenten, die in unmotivierte, gelangweilte und entnervte Gesichter schauen.

Wenn jemand keine Lust auf’s Studium hat, sollte er oder sie so fair sein und seinen Platz räumen. Denn es gibt Menschen, die in Zeiten von Doppel-Jahrgängen und nie gekanntem Uni-Andrang gerne einen Studentenausweis in ihrem Portemonnaie hätten. Die Feuer und Flamme für „ihr Fach“ sind. Es ist schade, wenn diesen nicht die Möglichkeit gegeben wird, an Kursen teilzunehmen, die offiziell schon „voll“ sind, weil Pseudo-Studis sich zwecks Teilnahmebscheinigung dort angemeldet haben.

Dabei kann Studieren so toll sein. Ich erinnere mich an ein Seminar, das mit über 50 Teilnehmern startete. Übriggeblieben sind zur Halbzeit noch acht, da die Dozentin gleich zu Anfang verdeutlichte: Wer nicht mitarbeiten will, braucht auch nicht zu kommen – sie pfiff auf Anwesenheitskontrollen. Es herrschte ein wunderbares Arbeitsklima in diesem Kurs. Alle Anwesenden waren interessiert, brachten sich ein und externe Motivation war gar nicht nötig – man lernte miteinander und was wissbegierig auf Neues.

Klar, der Campus ist kein Ponyhof – aber eben auch kein Schulhof. Manchmal heißt es Zähne zusammenbeißen und sich fragen, warum man das Ganze auf sich nimmt. Sollte man diese Überlegung nicht unter anderem mit „aus Überzeugung“ beantworten können… Gibt es noch viele andere Möglichkeiten, die das Leben für einen bereithält.

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