Urlaub im Harz: Hahnenklee-Bockswiese und Goslar

Unser Sommerurlaub führte uns dieses Jahr in den schönen Harz. Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan von Ferien in Deutschland – und das nicht erst seit Corona-Zeiten. Hierzulande gibt es viele tolle Ecken zu entdecken, und nachdem wir vor einigen Jahren den Weihnachtsmarkt in Goslar besucht hatten, stand fest: Diese Region sieht uns wieder. Gesagt, getan – heute lest ihr meinen Reisebericht zu unserem Urlaub im Harz in Hahnenklee-Bockswiese und Goslar!

Urlaub Harz Ferienpark Hahnenklee Bockswiese Goslar

Tag 1 – ankommen und genießen

Wir reisten mit dem Auto ins schöne Niedersachsen und erreichten nach etwa drei Stunden Fahrt mit Pausen unser Ferien-Domizil: Den Ferienpark in Hahnenklee. Wir hatten dort für sechs Tage eine hübsche Wohnung gemietet, die frisch renoviert wurde und modern hergerichtet war. Die Kinder hatten ihr eigenes Zimmer zum Schlafen und Spielen und die Küche war super ausgestattet, sogar ein Balkon gehörte dazu. Übrigens ist der Harz nicht nur im Sommer eine Reise wert, im Winter kann man hier sehr gut Ski fahren, was man auch an der Ausstattung vieler Ferienobjekte merkt. Natürlich war unser Dalmatiner Linus auch dabei – ein Urlaub ohne Hund ist für mich einfach kein Urlaub. :-)

Der Ort Hahnenklee liegt im Südharz und ist nicht besonders groß, einen Supermarkt gibt es hier nicht – wohl aber einen Bäcker, bei dem man täglich frische Brötchen, Brot, Kuchen und Eis bekommt. Im Ortskern findet man einige Hotels und Restaurants sowie einen hübschen See, um den man spazieren kann. Wir waren am ersten Abend gleich in einem großen Rewe im Nachbarstädtchen Clausthal und haben uns dort für die Woche mit Obst, Gemüse, Joghurt und Co. eingedeckt, sodass wir am ersten Abend in unserer Ferienwohnung zu Abend aßen und jeden Tag dort frühstückten.

Tag 2 – Wanderstiefel schnüren

Eigentlich war für heute Regenwetter gemeldet – aber als wir morgens aufwachten, strahlte sie Sonne vom blauen Himmel! Also entschieden wir uns kurzerhand dazu, einige Wahrzeichen Hahnenklees zu besuchen – unter anderem die Stabkirche. Jene wurde nach norwegischem Vorbild aus Holz gebaut und lockt zu jeder Jahreszeit zahlreiche Touristen an.

Außerdem liefen wir den Liebesbankweg, einen tollen Rundweg direkt ab Hahnenklee mit einer Länge von rund sieben Kilometern. Er führt rund um den Bocksberg und ist auch mit Kindern leicht zu bewältigen. Das Besondere: Hier dreht sich alles um die Liebe, es gibt zahlreiche hübsch gestaltete Bänke, die zum Verweilen einladen. An den Picknickplätzen stehen Tafeln mit Versen und Gedichten rund um das Thema Liebe.

Im Harz findet man wirklich wunderschöne Natur, viel Grün und vor allem Ruhe. Die Aussicht vom Bocksberg aus ist traumhaft – an vielen Stellen hat man ein tolles Panorama das Tal hinab. Und weil wandern hungrig macht, haben wir uns abends auf den Weg nach Goslar gemacht, um dort in einer Pizzeria am Marktplatz zu Abend zu essen. Außerdem schlenderten wir abends noch mit einem Eis in der Hand durch die Kreisstadt und den einstigen Bergbauort.

Tag 3 – Okertalsperre und kleiner Fail

Am dritten Tag unserer Reise wollten wir die Okertalsperre besuchen. Eigentlich hatten wir uns einen Rundweg herausgesucht, der sich jedoch nach einem Drittel als zu schwierig für unsere Wanderkenntnisse herausstellte, sodass wir umkehrten und improvisierten. 

Ich muss ganz ehrlich sagen: Diese Wanderung fand ich wenig charmant, man läuft recht nah an einer viel befahrenen Straße entlang und kann gar nicht wirklich zur Ruhe kommen, weil man ständig die Autos hört. Zudem ist die Strecke sehr felsig und man klettert eigentlich mehr als dass man läuft. Für Kinder nicht so ideal, da ständig einer hinfällt und Tränen vorprogrammiert sind. Am Rande des Wanderweges stehen zudem verlassene Hotels – Lost Places vom Feinsten, die ich irgendwie gruselig fand. Wie ich erst in Nachhinein erfahren habe, kam es an dieser Talsperre vor einigen Jahren zu einem grausamen Verbrechen – True Crime Fans haben vielleicht in diesem Kontext schon einmal von diesem Ort gehört. Wir versuchten schließlich, ob wir eine Schifffahrt organisiert bekamen – aber da das Schiff nur einmal täglich ablegte, waren wir zu spät dran und auch daraus wurde nichts. Mein Plan von einem Picknick am See ging auch nicht so wirklich auf, weil das Ufer nicht begehbar und so ziemlich alles abgesperrt war.

So entschlossen wir uns, den restlichen Tag lieber in Goslar zu verbringen und aufgrund des schönen Wetters noch ein Eis zu genehmigen. Vorher jedoch gab es Burger, Ofenkartoffeln und Salat bei Tim’s in der Innenstadt. Die Portionen waren super und vor allem die Kids waren von diesem Restaurant begeistert. Abrunden konnten wir das Ganze dann mit einem Filmabend in der Ferienwohnung, den die Jungs sich gewünscht hatten. Dort gab es nämlich eine stattliche DVD-Sammlung und die Wahl fiel schließlich auf die fröhlich-gelben Minions. Mit Knabberkram und Limo machten wir es uns also bis spät abends gemütlich – das muss auch mal sein!

Tag 4 – Goslar entdecken

Ich hatte mir für unseren Urlaub eine Stadtführung gewünscht, da ich der Meinung bin, man bekommt so viel mehr von einem Fleckchen Erde mit, als wenn man einfach nur die klassischen Touri-Hotspots abläuft. Viele Details entdeckt man so gar nicht und es ist einfach immer interessant, einem Stadtführer und seinen Geschichten zu Sehenswürdigkeiten, Gebäuden oder Menschen der Stadt zu lauschen. Unser Stadtführer zeigte uns beeindruckende Fachwerkbauten, erzählte amüsante Anekdoten und wir schlurften durch die für Goslar typischen kleinen, romantischen Gässchen. Die Kaiserpfalz, das Wahrzeichen Goslars, besichtigten wir von außen. 

Mittagessen gingen wir nach der Stadtführung schließlich in einem recht neuen, inhabergeführten Lokal: Dem Brumby’s. Dort gibt es regionale Köstlichkeiten, frisch und saisonal mit viel Liebe hergerichtet. Ich hatte einen köstlichen Dinkel-Pfannkuchen mit Gemüse und hausgemachter Tomaten-Salsa. Genau das richtige an einem heißen Sommer-Nachmittag! 

Dass der Bergbau in Goslar allgegenwärtig ist, hatte ich bereits erwähnt. Seine Geschichte erzählt unter anderem das Glockenspiel, das immer zur vollen Stunde auf dem Marktplatz ertönt. Ähnlich wie bei einer Kuckucks-Uhr laufen hier verschiedene Figuren ihre Runde und sind Zeugen der Arbeit unter Tage, untermalt von verschiedenen Melodien. Natürlich gibt es auch einige Museen rund um den Bergbau sowie Schaubergwerke – wir haben uns aufgrund von Corona jedoch gegen Indoor-Aktivitäten entschieden und haben lieber das schöne Wetter draußen ausgenutzt.

Die treuen Leser, die meine Reiseberichte schon länger verfolgen, wissen ganz genau: Ich finde Weihnachten immer und überall – so natürlich auch im Harz! An einem Fachwerkhaus in Goslar entdeckte ich einen beleuchteten Fröbel-Stern, der mich sogleich an die schönste Zeit des Jahres erinnerte. Überhaupt hat Goslar auch in der Dämmerung seinen ganz besonderen Charme, wenn die Leute vor den Restaurants draußen sitzen und den Abend bei einem kühlen Getränk genießen. 

Tag 5 – mit der Seilbahn auf den Bocksberg

Heute ging es hoch hinaus – nämlich auf den Bocksberg! Auch das war ein Plan B, denn ursprünglich wollten wir am Krummelsbacher Teich Tretboot fahren. Dort war allerdings eine ewig lange Schlange, sodass wir wahrscheinlich bis kurz vor Ladenschluss auf ein Boot gewartet hätten, und umdisponieren mussten. Aber Langeweile kommt in Hahnenklee so schnell zum Glück keine auf! 

Vom Tal aus kann man nämlich mit einer Seilbahn den Berg hinauf und wieder runter gondeln. Oben wartet dann ein besonderes Abenteuerland auf Groß und Klein: Rutschenturm, Sommerrodelbahn, Trike fahren, Spielplatz und natürlich der Bike-Park, um nur einige Attraktionen zu nennen. Es gibt auch einige Imbiss-Möglichkeiten und einen Biergarten mit herrlichem Blick über die Harzer Wälder. Die Kinder rodelten fleißig und probierten mit Papa die Trikes aus, mit denen man den Berg hinunterheizen kann. Hoch gelangt man mit einem Lift, der im Winter den Skifahrern dient. Nach einem ereignisreichen Nachmittag dort oben gingen wir also auf Talfahrt und unten angekommen, waren wir alle mächtig hungrig. In Hahnenklee stießen wir auf ein griechisches Restaurant, vor dem sogar Live-Musik gespielt wurde. Hier nahmen wir auf der Terrasse Platz und stärkten uns.

Zurück in unserer Ferienwohnung starteten wir dieses mal eine Wandertour direkt vor der Tür. Die Wanderwege in Hahnenklee sind wirklich gut ausgeschildert und selbst ich als Orientierungslose habe mich alleine zurecht gefunden, wenn ich morgens meine Runden mit Linus gedreht habe. Auch die Längenangaben stimmen – wir hatten es auch schon, dass die Kilometer-Anzahl kein bisschen gestimmt hat und wir mit den Kids böse Überraschungen erleben mussten. Vielerorts findet man auch Schutzhütten, bei denen man sich im Falle eines Schauers unterstellen und gemütlich picknicken kann. Gerade auf den weniger prominenten Wegen begegnet einem oft kilometerweit keine Menschenseele und man kann sich einfach in der Natur entspannen. Das macht übrigens für mich Urlaub aus – nicht die Prügelei um eine Liege am Pool oder den letzten Pfannkuchen am All-in-Buffet. Ich bin lieber für mich und genieße die gemeinsame Zeit mit meiner Familie. 

Das war unser Urlaub im Harz mit Besuch in Goslar. Eine tolle Woche mit schönem Wetter, unberührter Natur, leckerem Essen und vielen Wanderungen liegt hinter uns. Falls ihr noch mehr Tipps für Wanderurlaub braucht, schaut doch mal bei meinem Reisebericht über Friedrichroda vorbei – hier machen wir den Thüringer Wald unsicher!

Eure Marie 

1 Kommentar

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Törtchen und waren im Schwimmbad. Meinen Reisebericht zu unserem Urlaub in Hahnenklee könnt ihr hier nachlesen – dort sind wir viel gewandert und haben die hübsche Stadt Goslar erkundet. Ende […]

Kommentare sind deaktiviert.